Deutsche Weinstraße





Der Titel ist eigentlich nicht ganz richtig. Es sollte ein kurzer Ausritt entlang der Deutschen Weinstraße werden. Aber die Versuchung, das nördliche Elsass noch mitzunehmen, war zu groß. Und so bin ich schließlich in Straßburg gelandet. Kilometer: 314. Höhenmeter: 3.279.



Los geht's in Gensingen an der Nahe. Ganz einfach, um die Tour an das bestehende Streckennetz anzubinden. Es ist Mitte Mai. Auf den Flächen des rheinhessischen Hügellandes rund um Alzey ist von Weinbau noch nicht viel zu sehen.

Das aber ändert sich schon bald. Bei herrlichem Sonnenschein reicht der Blick bis weit in die rheinische Tiefebene hinein: vom nördlichen Beginn der Deutschen Weinstraße bei Bockenheim über das durch Helmut Kohl und seinen Saumagen berühmt gewordene Oggersheim bis hin nach Ludwigshafen am Rhein.







In Richtung Südwesten sind die Ausläufer des Pfälzer Waldes gut zu erkennen. Ganz im Hintergrund der Fernmeldeturm Weilerskopf bei Bad Dürkheim und der 672 Meter hohe Kalmit bei Landau. Bis dahin will ich es heute noch schaffen. Ich folge dem gut ausgeschilderten Radwanderweg "Deutsche Weinstraße", der fast ausschließlich auf Wirtschafts- und Radwegen verläuft.






Ein kleines Zwischentief sorgt am nächsten Morgen für einen wolkenverhangenen Himmel. Ich verlasse Landau in Richtung Westen ...




... und fahre durch so verschlafene Orte wie Ilbesheim, wo bereits seit mehr als 1.200 Jahren Weinbau betrieben wird.


Anders als an der Nördlichen Weinstraße tragen die Weinstöcke hier im Süden bereits ihr erstes zartes Grün.




In Bad Bergzabern ist der Himmel wieder blau. Die schmucke Residenzstadt soll der Ort mit den mildesten Wintern und den wärmsten Sommern in Deutschland sein. Heute jedenfalls macht sie ihrem Ruf alle Ehre.



Es geht weiter nach Schweigen-Rettenbach. Das kleine Weindorf liegt bereits an der deutsch-französischen Grenze.


Mitten im Ort das "Deutsche Weintor". Seit 1936 markiert es den südlichen Beginn der Deutschen Weinstraße.




Ich habe noch anderthalb Tage Zeit. Also geht es nach Frankreich hinein: durch das Département du Bas-Rhin, auch "Nord-" oder "Unterelsass" genannt. Aus dem Pfälzer Wald werden die Nordvogesen.




Wissembourg. Das beschauliche Städtchen liegt an dem kleinen Fluß Lauter, der mitten durch das Zentrum fließt.




Nicht mehr auf Wirtschafts- und Radwegen fahre ich jetzt, sondern auf kleinen Landstraßen. Aber auch die sind nahezu frei von Verkehr.




Weiterswiller. Die gotische Dorfkirche aus dem 15. Jahrhundert beherbergt wunderschöne Wandmalereien. Ein Geheimtipp!


Ich übernachte noch einmal. In Saverne. Die Kleinstadt liegt am Rhein-Marne-Kanal, auf dem bereits jetzt im Mai jede Menge Freizeitkapitäne unterwegs sind.



Die landschaftlich schönste Etappe zum Schluss. Es geht noch einmal richtig in die Vogesen hinein. Bis auf 660 Meter schraubt sich die Straße hinauf. Hier der kleine Ort Wolfsthal. Von der Abfahrt und vom Endspurt nach Straßburg gibt es keine Bilder mehr. Da hab ich's dann einfach nur noch rollen lassen.

1 Kommentar:

  1. Sieht klasse aus! Landschaftlich erinnert mich das teilweise auch an die Umgebung bei unserem Hotel an der Weinstrasse in Südtirol ...Mit dem Rad muss das toll sein... Für uns geht es dieses Jahr aber ins Havelland:)

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