Mallorca

























Mallorca gilt ja eigentlich als Eldorado für Radrennsportler. Aber auch für Tourenfahrer ist die kleine spanische Mittelmeerinsel sehr reizvoll. Ich habe sie im Mai 2001 umrundet, gemeinsam mit Thomas. Strecke: 298 km. Höhenmeter: 3.610 m.



Los geht's (wie sollte es anders sein!) am "Ballermann Nr. 6", inclusive Besuch des Partykellers  "Oberbayern". Dem soll am späteren Abend der König von Mallorca seine Aufwartung machen. Das heißt: so zwischen 3:00 und 5:00 Uhr morgens. So wichtig ist die königliche Hoheit uns dann doch nicht.



Wir gönnen uns lieber eine Mütze Schlaf und erkunden am nächsten Tag die Inselhauptstadt Palma. Die hat neben einem schönen Yachthafen und einer quirligen Innenstadt auch das ein oder andere kulturelle Kleinod zu bieten.





Vor allem die wunderschöne Kathedrale La Seu. Die gotische Bischofskirche geht auf das Jahr 1230 zurück und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den berühmten Architekten Antoni Gaudí umgestaltet.

Dann geht es aufs Rad. Die Bedingungen sind geradezu ideal: strahlend blauer Himmel, Temperaturen so um die 24 Grad Celsius und noch weitgehend leere Strände.


Wir verlassen Palma in Richtung Süden und folgen der reizvollen Felsküste bis zum Cabo Blanco und zur Cala Pi, einer traumhaft schönen Meeresbucht.

Dort biegen wir dann ins Hinterland ab, um uns weiter in Richtung Osten fortzubewegen. Die leicht hügelige Landschaft ist im Mai noch von sattem Grün überzogen.



Mitunter fahren wir sogar durch ein regelrechtes Blütenmeer. Das berühmte "andere Mallorca" zeigt sich im Frühling von seiner schönsten Seite.



Aber wir wollen uns ja auch etwas fordern lassen. Deshalb nehmen wir die steile Auffahrt zum 509 m hohen Puig de Sant Salvador in Angriff. Dort oben gibt es ein malerisch gelegenes Kloster, in dem wir übernachten können, und ein ganz vorzügliches Klosterrestaurant.


Außerdem bietet der kleine Berg einen grandiosen Ausblick. Wenn das nicht genug des Lohnes für den mühsamen Aufstieg ist!



Vom heiligen Berg geht es wieder hinunter zur Küste. Glasklares Wasser und saubere Strände erwarten uns hier. Fast könnte man in Versuchung kommen, die Räder für ein paar Tage stehen zu lassen. Aber es gibt ja noch mehr zu entdecken ...




Der nächste (kleine) Anstieg führt uns zu einer von mittelalterlichen Festungsmauern umgebenen Wallfahrtskirche hinauf, zum Santuario de San Salvador bei Artá. Auch das kleine Städtchen ist äußerst sehenswert.


Ganz im Unterschied zu Can Picafort, unserem nächsten Stopp. Der an der Bucht von Alcúdia gelegen Ort ist komplett auf Tourismus ausgerichtet. Ein wenig trostlos wirken die vielen Betonburgen auf uns.







Nichts wie weg also und wieder ins "andere" Mallorca hinein. In Pollença können wir unsere Beinmuskulatur zusätzlich trainieren. Denn hier gibt es einen Kalvarienberg, dessen Treppe 365 Stufen hat, eine für jeden Tag des Jahres.



Wir haben die Serra de Tramuntana erreicht, einen bis zu 1.445 m hohen Gebirgszug, der den gesamten Nordwesten Mallorcas einnimmt. Hier zeigt sich das Wetter mal von seiner schäbigen Seite. Es ist halt noch Frühling.




Aber davon lassen wir uns natürlich nicht schrecken. Bei heftigem Regen erklimmen wir das hoch in den Bergen gelegene Kloster Lluc, wo eine warme Klosterzelle und ein deftiges Essen auf uns warten.



Am nächsten Tag ist es zumindest wieder trocken, wenn auch die Wolken noch sehr tief über der bizarren Berglandschaft hängen. Wir sammeln ordentlich Höhenmeter, bevor wir uns ...




... in die Sa Calobra-Schlucht hinabstürzen. Die 14 km lange Serpentinenstrecke wurde 1932 in den Fels geschlagen. Sie besteht aus 12 Haarnadelkurven (darunter eine 270-Grad-Schleife) und überwindet einen Höhenunterschied von 682 m.



Die Bucht, zu der die Straße führt, kann man nur auf demselben Weg oder aber mit einem Boot verlassen. Wir entscheiden uns für Letzteres. Vorbei an der ebenfalls schwer zugänglichen Cala Tuent ...



... bringt uns das Boot nach Port de Sóller. Der recht schön zwischen Tramuntana und Meer gelegene Ort, zieht Wanderer, Segler und Strandurlauber gleichermaßen an.



Wer hier weiter der Küste folgen will, muss sich auf viele Höhenmeter gefasst machen.



Es geht noch einmal ordentlich bergauf und bergab, bevor wir über das malerisch auf einem Bergkamm gelegene Valldemossa wieder ins Hinterland abbiegen ...



... und zum Ausgangspunkt unserer kleinen Inselrundfahrt zurückkehren, nach Palma de Mallorca. Der Himmel ist wieder blau, es ist angenehm warm, die Hauptsaison kann beginnen - aber ohne uns! Wir haben das "etwas andere Mallorca" zur schönsten Jahreszeit erlebt.

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