Zeeland

















Ostern 2009. Ich habe drei Tage frei und es zieht mich ans Meer. Bekannte machen Urlaub in Domburg. Damit ist der Start- und Zielpunkt der Tour gesetzt. Alles andere ergibt sich, nicht zuletzt durch das Wetter. Kilometer: 270. Höhenmeter: unerheblich.



Das Wetter: kalt, windig, nebelig. Trotzdem ist Domburg komplett ausgebucht. Ich verbringe die erste Nacht im Zelt.




Von Domburg geht es zunächst in Richtung Norden zum Oosterschelde-Wehr, einem Meisterwerk der Ingenieurskunst. Die Sperranlage besteht aus 62 beweglichen Tafelschützen, mit denen die Oosterschelde bei einer Sturmflut komplett abgeschlossen werden kann. Heut stürmt es nicht, heut ist es nur nebelig.





Auf der anderen Seite des Wehres: Westerschouwen. Ein für niederländische Verhältnisse riesiges Waldgebiet, in dem mir doch tatsächlich ein anderer Radfahrer entgegenkommt.



Die erste Pause. In dem kleinen Nest Haamstede gibt es "hete koffie" und "verse broodjes".



Und siehe da: der Himmel reißt auf! Man darf sich von ein wenig Wind und Nebel nicht einschüchtern lassen. Man muss einfach losfahren ...



Ein paar Osterlämmer noch, und das Idyll ist perfekt.





Das erste Etappenziel ist erreicht: Zierikzee. Das alte Stadttor am Zuidhavenpoort präsentiert sich in herrlichem Sonnenschein. Gleich daneben wartet ein kleines nettes Hotel auf mich.





Am nächsten Tag geht es wieder über die Oosterschelde. Diesmal über die Zeelandbrug in Richtung Süden. Das 5 km lange Bauwerk ist die längste Brücke der Niederlande.





Seit 2002 ist die gesamte Oosterschelde ein Nationalpark, vor allem wegen ihres Reichtums an Fischen und Muscheln. Ich folge ihr bis fast an ihren östlichsten Zipfel und biege dann wieder nach Westen ab. Der Radfernweg LF 13 (Schelde-Rhein-Route) macht das Vorankommen leicht, ...




... so dass ich es noch am selben Tag bis nach Middelburg schaffe. Das "Stadthuis" links im Bild ist eines der bedeutendsten gotischen Rathäuser der Niederlande.



Ebenfalls schön anzusehen: die Abtei "Onze Lieve Vrouw", ein ehemaliges Prämonstratenserstift, das heute die Provinzverwaltung beherbergt.




Vor allem aber besteht Middelburg aus einer Vielzahl schöner kleiner Gassen und einer ebenso großen Zahl an Restaurants. In einem davon schmiede ich am Abend den Plan, noch einen "kleinen" Abstecher nach Belgien zu machen. Das Wetter ist gut, ich fühle mich fit. Was also hindert mich, den dritten und letzten Tag der Tour noch voll auszukosten?




So geht es am nächsten Morgen zunächst entlang des "Walcheren-Kanaals" nach Vlissingen und von dort mit einer Fähre über die Westerschelde.



Noch 20 Kilometer und ich habe die belgische Grenze erreicht. Gleich dahinter das Naturschutzgebiet "Het Swin". Der durch eine Sturmflut entstandene und später versandete Meeresarm ist für seine große Vielfalt an heimischen Seevögeln bekannt.




Knokke. Belgische Seebäder haben ihren ganz eigenen Charme. Die Strandpromenade ist nahezu durchgehend mit hochgeschossigen Appartementhäusern bebaut. Es wird Zeit umzukehren.




Da "Zweimal dieselbe Strecke" ein No-go ist, wähle ich eine Route etwas weiter im Landesinneren und komme so noch durch das malerische Sluis, das schon wieder in den Niederlanden liegt. Über die Westerschelde zurück nach Vlissingen, von dort immer der Küste entlang nach Domburg - und schon ist wieder eine kleine Tour zuende.

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