Schleswig-Holstein




Wärme, Wiese und Watt. Das sind die drei Hauptzutaten dieser einwöchigen Tour im Sommer 2021. Vom südlichsten Zipfel Schleswig-Holsteins elbabwärts bis Brunsbüttel, durch den Nationalpark Wattenmeer hinauf zur dänischen Grenze und von dort weiter bis Kiel. Strecke: 663 km. Höhenmeter: 1.708 m.




Los geht's in Lauenburg an der Elbe. Vom Hohen Elbufer hat man einen herrlichen Blick auf den Strom und das Norddeutsche Tiefland, das ich bereits auf einer früheren Tour unter die Felgen genommen habe. 




Die schöne Lauenburger Altstadt ist wie leergefegt, denn das Thermometer zeigt 30 °C an. Da lässt es sich besser an oder auf der Elbe aushalten.





Ab heute wird nur noch Fisch gegessen. Den Anfang macht die Scholle Finkenwerder Art (mit Speck). Es folgen die Scholle Büsumer Art (mit Krabben), der Matjes, der grüne Hering und natürlich jede Menge Backfisch.




Die erste Etappe ist gleich die anstrengendste. Denn es zieht eine kräftige Brise von der Nordsee die Elbe hinauf. Hier in Hamburg ist sie erträglich, auf dem flachen Land dagegen bekomme ich sie ordentlich zu spüren.




Dennoch komme ich recht gut voran. Bereits am zweiten Tag bin ich in Brunsbüttel und quere den Nord-Ostsee-Kanal. Die Stadt selbst hat nicht sonderlich viel zu bieten. Dafür gibt es an der Schleuse die besten Matjesbrötchen weit und breit.



Ich lasse die Elbe hinter mir und fahre in den Nationalpark Wattenmeer. Der Nordseeküstenradweg verläuft hier fast ausschließlich auf Deichen - mit einem herrlichen Weitblick, aber auch kräftigem (Gegen-) Wind.



St.-Peter-Ording. Aufgrund der Corona-Pandemie ist noch nicht allzu viel los. Umso schöner ist es, über den kilometerlangen Sandstrand zu schlendern (einen der wenigen in Schleswig-Holstein).



Im Hinterland stoße ich immer wieder auf Haubarge, die für Schleswig-Holstein so typischen Bauernhäuser. Dieser hier, der sog. Rote Haubarg auf der Halbinsel Eiderstedt, stammt aus dem 17. Jh. Er wird heute als Museum und Café genutzt.



In Husum begrüßt mich diese junge Frau. Sie heißt Tine, ist eine Halligfriesin und erinnert an das harte Leben jener, die das immer wieder von Sturmfluten heimgesuchte Land urbar gemacht haben.




Hinter Husum wird es richtig schön. Von wegen langweilige Wattenmeerküste! Siele, Seen, Wiesen, Weiden ... und Schafe, überall Schafe.




Eines von ihnen ist so freundlich, mich bei der Radpflege zu unterstützen. Mit größter Sorgfalt und Behutsamkeit leckt es jede Speiche einzeln ab, bis das ganze Rad wieder glänzt!




Und dann kommen sie in Sicht: die Halligen. Zehn gibt es insgesamt, sieben von ihnen sind bewohnt.





Eine von ihnen will ich mir näher ansehen: Hallig Hooge. Auf dem Weg dorthin muss die Fähre so manche Robbenbank umschiffen.



So lebt es sich auf einer Hallig. Wenn im Herbst die Sturmfluten kommen, ist von der Weide nicht mehr viel zu sehen. Dann ragen nur noch die sog. Warften aus dem Wasser.



Wieder auf dem Festland. Am Hauke-Haien-Koog. Wir erinnern uns: der Deichgraf in Theodor Storms "Schimmelreiter" hieß so.



Da kramt man doch glatt noch mal seine alte Schullektüre hervor ...


Noch ein kulturelles Highlight: Seebüll. Emil Nolde hat hier gewohnt und gewirkt. Sein im Bauhausstil errichtetes Wohnhaus und Atelier beherbergen heute ein schönes kleines Museum.

Es geht weiter. Nach Dänemark. Zumindest für ein paar Minuten. Denn das Tagesziel heißt nicht Tønder, sondern ...



... Flensburg. Die nördlichste Stadt Deutschlands hat durchaus Charme.



Von der Flensburger Förde an folge ich dem Ostseeküstenradweg. Er ist nicht immer so flach wie hier, bietet dafür aber immer wieder schöne  Ausblicke.



Nächster Stopp: Kappeln an der Schlei. Zur Schleimündung kommt man nur per Schiff. Das aber ist ein durchaus lohnender Ausflug und eine schöne Abwechslung am Ende eines langen Radtags.



Damp 2000. In den 1980er Jahren galt der Urlaub in solchen Betonburgen mal als chic.



"Sie haben ihr Ziel erreicht." Kiel. Das große Schiff am Skandinavienkai weckt gleich eine große Sehnsucht in mir. Ich sollte mal wieder eine Skandinavientour machen ...

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