Sauerland




Ostern 1987. Eine fünftägige Spritztour in den Hochsauerlandkreis. Start und Zielpunkt ist Gelsenkirchen. Kilometer: 280. Höhenmeter 2.220.









Vor ein paar Wochen sah mein geliebtes "Herkules Europa" noch so aus. Ich habe es generalüberholt. Neue Lackierung, neue Schutzbleche, neue Brems- und Schaltzüge. Kein Teil, das mir nicht durch die Hände gegangen und gereinigt oder ersetzt worden wäre. Nun muss das runderneuerte Gefährt natürlich auspro-biert werden.




Also raus aus dem Ruhrgebiet und hinein in die Natur. Das Wetter soll ziemlich durchwachsen werden. Egal. Hier immerhin, kurz vor Schwerte, ist der Himmel noch recht blau.




Die erste Tagesetappe endet in der Jugendherberge Menden. Ja, das bin ich. Und dass da ein Gaskocher mit offener Flamme auf dem Tisch steht … pssst! ;-) Kurios, was ich damals so alles mitgeschleppt habe: eine Glasflasche Kondensmilch, einen riesigen Becher Margarine, Caro-Kaffee, Marmelade in der Tube …



Am nächsten Morgen ist der Himmel wie angekündigt grau. Es geht hinein ins Sauerland. Da das Radwegenetz 1987 längst nicht so ausgebaut war wie heute, fahre ich zum Teil auf Bundesstraßen. Hier auf der B229 von Balve nach Arnsberg.




Dann bietet sich eine etwas kleinere Straße an. Der Nachteil: ich muss streckenweise schieben. Denn ich bin - jahreszeitlich bedingt - ziemlich untrainiert.




Abtei Königsmünster in Meschede. Hier steige ich für zwei Nächte ab. Um ein paar Gebetszeiten der Mönche mitzubekommen, aber auch um eine kleine Wanderung zu unternehmen.



Es folgen die Höhen des Arnsberger Waldes. Am Straßenrand liegt noch etwas Altschnee. 



Nein, ich biege nicht ab! ;-) Denn für ein "kühles Blondes" ist es einfach zu kalt. Dann schon eher eine heiße Schokolade im nächsten Café.



Etwas milder, ja fast schon frühlingshaft grün wird die Landschaft rund um den Möhnesee, wo ich abermals in einer Jugendherberge übernachte.



Die Kirche St. Maria zur Wiese in Soest. Ihre Türme erinnern sehr an den Kölner Dom. Und tatsächlich hat der als Vorbild gedient.



Ein wenig Genussradeln noch ...  Das Wetter wird besser und es geht durch die flache Soester Börde.



Smartphone, Navi und GPS-Tracks sind noch Fremdworte. Deshalb muss ich immer wieder mal einen Blick in die Karte werfen.



Dann kommen die ersten Förderkörbe und Bergehalden in Sicht. Einmal noch über die Emscher und ich bin wieder in der Heimat.

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